Maldeuten

Maldeuten / Małdyty – Ostpreußen (1826-1901)

Friedrich Wilhelm Reichel (mein Ur(x4)großvater, 1787-1841) pachtete zunächst von 1816 an das Rittergut Maldeuten von Frau v. Brederlow, geb. v. Korff.

Es waren damals aber sehr schwere Zeiten, gerade für die Landwirtschaft. Darüber schreibt Friedrich Wilhelm: „Nach der Schlacht von Auerstädt und Jena am 18.10.1806 waren noch nicht 3 Monate verflossen, als bis zur Passage das ganze Reich von den Franzosen durchzogen war.. „Erndte, Saaten und lebendes Vieh ging verloren, denn was von letzteren nicht verzehrt wurde, raffte die Seuche darnieder.“ Die Güter wären langsam wieder in Ordnung gekommen, wenn nicht schon 1812 Napoleon mit seinen Kriegerschaaren wiederum erschienen und nun als Freunde und Alliierte die letztere größere Ansprüche mit
sich brachten, als solche sie als Feinde 5 Jahre früher gezeigt hatten.“


Siegel der Familie von Reichel

(Reproduktion eines Lacksiegels von 1870)


So kamen nach Friedensschluß die Güter in Sequestration und so auch Maldeuten im Jahre 1815. Friedrich Wilhelm stellte eine Pachtkaution von 3000 Thaler. Damit war den die rückständigen Zinsen ab 1814 bezahlt, und die Sequestration wurde aufgehoben. Der vereinbarte Pachtzins war in den ersten 6 Jahren 4000, in den folgenden 6 Jahren 4 500 und in den letzten 6 Jahren 5.000 Thaler.

Frau v. Brederlow konnte die Güter trotzdem nicht halten. Am 21. Juni 1826 verkaufte sie den Gesamtbesitz, bestehend aus den Gütern Maldeuten, Zölpe, Zöpel , Segerswalde, Figaiken, Drenken und Posorten, für 119.295 Thaler an Friedrich Wilhelm Reichel.

Über mehrere Generationen wurde das Gut gehalten, bis mein Ururgroßvater Ludwig von Reichel das Gut schließlich im Jahre 1901 verkaufte.


Besonders interessant finde ich im Zusammenhang mit Maldeuten, dass bereits meine direkten Vorfahren derer von Houwald Herren auf Maldeuten waren.

Christoph von Houwald (1601-1661) kaufte am 30.09.1648 unter anderem das Rittergut Maldeuten. . Erst sein Urenkel Christoph Willibald von Houwald (mein Ur(x6)großvater) verkaufte Maldeuten dann im Jahr 1749 an Familie von Brederlow.

Rittergut Maldeuten um 1860, Sammlung Alexander Duncker (Quelle: Wikipedia)
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