* 28.09.1839 Hoff / Pommern + 06.01.1899 Los Angeles / USA
Constantin Berthold Elbe (mein UrGroßonkel 3. Grades) wurde 1839 mit seinem Zwillingsbruder Eugen Leopold als fünftes Kind der später neunköpfigen Familie auf dem väterlichen Rittergut Hoff in Pommern geboren.
Am 16.11.1861 fuhr er mit seinen 21 Jahren als Seemann (jetzt Wohnort Treptow/Preußen) mit der „Batavia“ nach New York, Ankunft am 06.12.1861.
Am 10.01.1863 fuhr er dann mit der „Sadonia“ ein weiteres Mal nach New York. In den Schiffspapieren wurde Constantin als Apotheker aus New York vermerkt. Er betrieb in den Jahren danach hauptsächlich in Alameda eine Apotheke und hinterließ in den Zeitungen von Alameda, San Francisco und Los Angeles einige Spuren.
Notiz aus dem Jahre 1865:
Constantin Berthold Elbe aus Hoff, zuletzt in Treptow a. R., geboren am 28. September 1839, ist wegen Verlassens des Preußischen Staates ohne Erlaubniß, um sich dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen, die Untersuchung nach § 110 des Steafgesetzbuches eröffnet und ein Termin zur mündlichen Verhandlung auf den 4. September d. J., Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt. Der genannte Angeklagte wird daher aufgefordert, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche uns so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Gegen den Ausbleibenden wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden.
Greifenberg in Pommern, den 11. April 1865. Königliches Kreisgericht. 1, Abtheilung.Handels-Register des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin.
Constantin war zweimal verheiratet, hatte vier Kinder (zwei Frühgeburten), von denen nur eine Tochter das Kinderalter überlebte. Sie heiratete insgesamt mindestens sechsmal, blieb aber wohl kinderlos.

„1881 befand sich die Apotheke von Constantine B. Elbe ursprünglich an der nordwestlichen Ecke der Webster Street und der Santa Clara Avenue. 1883 zog er mit seiner Apotheke in die Park Street 1508 um, wo er Ende des Jahrzehnts auch als Agent für Whitney and Company’s Express sowie für die Sunset Telephone Company tätig war. In dieser Zeit wohnte Elbe zunächst in der Santa Clara Avenue 1840, dann an der Ecke Encinal und Chestnut Avenue und schließlich in der Santa Clara Avenue 2258, bevor er 1895 seine Apotheke schloss und nach Los Angeles zog. Diese Werbekarte von 1884 wirbt auf der Rückseite für „Elbes positives Heilmittel gegen Hühneraugen und Ballenzehen, Preis: 25 Cent“.
Constantin Berthold Elbe starb ausgerechnet als Apotheker tragischerweise an versehentlich zuviel eingenommener Medizin, wie die Leichenschau ergab.

Los Angeles Herald, Number 99, 7 January 1899, page 5
Der Tod eines Apotheken-Pioniers.
C. B. Elbe ist gestern Abend in Los Angeles verstorben.
C. B. Elbe, ein früherer prominenter Apotheker aus Alameda, starb letzte Nacht in seinem Haus in Los Angeles, 904 East Fifth Street. Oscar Meysel erhielt heute Morgen ein Telegramm mit der traurigen Nachricht von Mrs. Elbe.
Der Verstorbene kam vor vielen Jahren nach Alameda und eröffnete die erste Apotheke im West End an der Stelle, die heute von Fred Volberg genutzt wird. Nachdem er dort acht oder zehn Jahre lang Geschäfte gemacht hatte, verkaufte er.
Später eröffnete er eine Apotheke an der Ecke Santa Clara Avenue und Park Street, wo sich jetzt Reilly’s Drug Store befindet.
Nach einigen Jahren dort verschlechterte sich seine Gesundheit und er zog sich aus dern Geschäft in Alameda zurück. In letzter Zeit Litt er an einer Lungenerkrankung, die die Ursache für seinen Tod war.
Los Angeles Herald, NUmber 99,7 January 1899, page 5
Plötzlicher Tod.
Der Apotheker Elbe stirbt an einer Überdosis Chloral
C. B. Elbe, Inhaber der Arcade-Apotheke, in der Nähe des Arcade-Depots, 904 East Fifth Street, starb gestern früh plötzlich an einer Überdosis Chloral.
Frau Elbe wurde von der schwerfülligen Atmung ihres Mannes geweckt, und da sie ihn nicht aufwecken konnte, rief sie Dr. J. J. Still. Elbe starb noch vor dem Eintreffen des Arztes.
Zunächst wurde angenommen, dass der Apotheker Selbstmord begangen hatte, und Dr. Still verständigte den Gerichtsmediziner Holland. Dieser untersuchte den Fall und kam zu dem Schluss, dass der Tod auf eine versehentliche Überdosis des Medikaments zurückzuführen war.
Elbe litt unter Schlaflosigkeit und nervösen Kopfschmerzen, und um die Schmerzen zublindern und etwas Schlaf zu bekommen, hatte er die Gewohnheit, Chloral zu nehmen.
Im Zimmer wurde eine leere 60-ml-Flasche gefunden, die die Substanz enthalten hatte. Man vermutet, dass Elbe, da seine Leiden stärker als üblich waren, zu viel davon geschluckt hatte. Dr. Still stellte die notwendige Todesbescheinigung aus, und es wurde keine Leichenschau durchgeführt.


Medizinfläschchen aus dem Bestand der Apotheke, ca. 1880